Die Reise begann am 28.08.23 zunächst mit dem Zug von Genf nach Hamburg. Schon in Genf gab es keine fahrplanmäßige Abfahrt und auch in Deutschland musste der Zug wegen Personenschaden umgeleitet werden. Trotz aller Umstände erreichte ich Hamburg am 28.08.23 abends mit nur 30-minütiger Verspätung. Der Himmel bot einen sehr schönen Abendanblick.
Am nächsten Tag hob die Maschine der Air Cairo pünktlich um 15:15 Uhr in Hamburg ab und landete in Hurghada pünktlich um 21:55 Uhr. Die Sitze im Flugzeug waren sehr eng aufgereiht. Es gab ein nicht gerade sehr schmackhaftes Sandwich. Das und auch die Getränke musste man kaufen. Der Transfer zum Hotel nach El Gouna dauerte 40 Minuten und erfolgte mit einem PKW. Das Cook’s-Club-Hotel in El Gouna kann man sehr empfehlen. Für mehr Informationen bitte die Links anklicken.
Das Anch-Zeichen oder Henkelkreuz findet man überall in Ägypten. Die ägyptische Hieroglyphe „Anch“ ist Teil des ältesten bekannten ägyptischen Schriftsystems und steht für „Leben“, im Diesseits und Jenseits. Es ist die Lebenskraft. Auch ist es als koptisches Kreuz bekannt.
Nach drei erholsamen Tagen erfolgte am 02.09.23 um 05:00 Uhr die Fahrt nach Luxor. Dort sind wir dann mit der Reisegruppe um 12:30 Uhr angekommen. Die ersten 3 Stunden der Busfahrt waren sehr monoton. Es gab nur Wüste zu sehen, dann jedoch gab es wunderschöne Ausblicke auf das Nilufer entlang der Strasse bis nach Luxor. Nachdem die Einschiffung stattgefunden hatte, erschien Anton, unser Fremdenführer, und informierte uns über den Ablauf der Flussfahrt und dem dazugehörigen Programm.
Zunächst ging es zum Karnak Tempel. mit anschliessender Besichtigung eines Papyrus Geschäftes. Es gab eine Demonstration der Papyrusherstellung und traditionell erhielten wir auch ein Begrüssungsgetränk, Tee kalt oder warm. Der erste Eindruck – alles freundliche und lächelnde Menschen, so wie wir es auch in El Gouna erfahren haben. Dieser Eindruck begleitete uns während des ganzen Aufenthaltes in Ägypten!!!
In Luxor gibt es noch einen zweiten Tempel, den Luxor Tempel. Auch hier wieder, für weitere Informationen die entsprechenden Links anklicken.
Um 06:00 Uhr war Abfahrt an der Anlegestelle des Schiffes zum Tal der Könige. Dort kamen wir um 08:00 Uhr an, gerade richtig vor dem nachher stattfinden großen Ansturm der anderen Reisegruppen. Und es war auch noch nicht zu heiß. Die verschiedenen Abfahrtszeiten zu den Sehenswürdigkeiten waren immer sehr früh, oder mitten in der Nacht. Das war nicht immer einfach, jedoch sehr gut organisiert, da war die Hitze noch auszuhalten und es gab auch noch nicht so viele Besucher. Unser Fremdenführer Anton, studierter Germanist und Ägyptologe, war ein wandelndes Wikipedia. Dazu hatte er noch eine große Portion Humor. Wir konnten dort drei Grabstätten besichtigen und man kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie konnten die Menschen vor 3 Tsd.- 4 Tsd. Jahren so viel Schönes und architektonisch Geniales schaffen?
Nach dem Tal der Könige fuhren wir zu einer Alabaster Werkstatt. Hier wurde uns eine besondere Show der Mitarbeiter geboten, natürlich mit anschliessendem Besuch des Verkaufsgeschäftes. Auch hier gab es wieder zur Begrüssung Warm- und Kaltgetränke. Auch hier, man ist erstaunt, mit welch einfachen Mitteln etwas sehr Schönes geschaffen wird.
Nun ging es zum Totentempel der Hatschepsut. Der Tempel erlangte eine traurige Berühmtheit. Dort erschossen radikale Muslime am 17. November 1997 62 Touristen. Unter anderem 36 Schweizer und 4 Deutsche. Der ägyptische Staat hat ein sehr enges Netz der Überwachung installiert. Nach wie vor ist die Angst sehr groß, dass radikale Muslime Anschläge verüben können. Es gibt an allen wichtigen Kreuzungen, Einfahrten zu Brücken, Städten und den Sehenswürdigkeiten Check-Points der Polizei und des Militärs. In allen Hotels sind am Eingang Metalldetektoren und Scanner für das Gepäck installiert. Selbst auf den Schiffen der Nilkreuzfahrer. Angst muss man also in Ägypten nicht haben.
Um 14:00 Uhr legte das Schiff in Luxor ab und wir fuhren 80 km Nilaufwärts nach Edfu.
Von hier aus fuhren wir nach Kom Ombo. Der Doppeltempel von Kom Ombo ist schon etwas Besonderes im Vergleich zu den anderen Tempelanlagen. Man hat dort zwei Gottheiten in zwei verschiedenen Tempel geehrt. Auch kam den Krokodilen eine besondere Ehrung zu Teil. Da die Tiere früher die Bewohner vor Hochwasser gewarnt haben, erlangten sie einen heiligen Status. Sie wurden mumifiziert und man ließ ein Museum für sie errichten. Mehr dazu mit dem vorigen Link. Besonders zu erwähnen ist, dass der Tempel, wie viele andere auch, aus dem Nildelta versetzt wurde, bevor der Hochstaudamm von Assuan gebaut wurde. Mehr dazu noch später an anderer Stelle.
Heute haben wir Assuan erreicht um 07:00 Uhr ging es direkt zum Tempel von Philae.
Der Tempel steht auf einer Insel. Er wurde ebenfalls aus dem Nildelta auf einen Berg versetzt und ist der Göttin Isis gewidmet. Zurück in Assuan besuchten wir einen Essenzen Laden. Essenzen spielten in Ägypten schon immer eine wichtige Rolle. Ohne Essenzen wäre eine Mumifizierung der Toten nicht möglich gewesen. Einerseits sehr interessant, andererseits eine Verkaufsveranstaltung für Touristen. Auch hier wurden wieder für uns Erfrischungen gereicht. Und der Verkäufer sprach auch diesmal wieder hervorragend deutsch.
Danach ging es dann zum Hochstaudamm von Assuan. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Der 2. ägyptische Staatspräsident Nasser hatte schon Mitte der 50-Jahre die Idee des Baus, jedoch kein Geld. Zum Glück hatte er auch einen sehr klugen Kulturminister, der die Regierung davon überzeugen konnte, die verschiedenen Kulturgüter vor dem Bau zu retten. Daher wurden viele Tempel aus dem Nildelta auf die höher gelegenen Flächen versetzt. Später zu Abu Simbel mehr dazu.
Am Nachmittag besichtigten wir den Basar von Assuan, nicht weit von der Bootsanlagestelle entfernt. Hier erhielten wir eine Einführung in die ägyptischen Gewürze. Diesmal eine angenehme Verkaufsveranstaltung. Ich war erstaunt wieviel Kilo Gewürze die Gruppe kaufte.
Abgeschlossen wurde der Tag mit einer Segeltour auf dem Nil.
Um 04:30 Uhr war Abfahrt nach Abu Simbel. Der Ort liegt ca. 250 km südwestlich von Assuan und ist 88 km von der Grenze zum Sudan entfernt. Die Fahrt mit dem Bus dauerte 3,5 Stunden. Für mich war der Besuch von Abu Simbel, neben dem Tal der Könige in Luxor ein Highlight der Reise. Die Tempel liegen oberhalb des Stausees, dem Nassersee. Die Einwohner in diesem Tal nennt man die Nubier. Sie sind ein Volksstamm in Ägypten und haben ihre eigene Kultur. Durch den Bau des Stausees wurden die Nubier heimatlos und wurden zwischen Assuan und Kom Ombo umgesiedelt.
Mehr zu den Tempeln hier der Link. Schaut Euch bitte die Geschichte der Verlegung der Tempel an. Man kann es nicht fassen, dass diese Bauwerke innerhalb von 4 Jahren zerlegt und wieder aufgebaut worden sind. Denkt man an den Bau von Flughäfen oder Opernhäusern, wird einem vieles nicht mehr nachvollziehbar.
Heute stand ein Ausflug zu einem nubischen Dorf auf dem Programm. Zunächst fuhren wir mit einem kleinen Boot durch ein Naturschutzgebiet auf dem Nil. Für ein Naturschutzgebiet war man schon verwundert über die vielen Plastikflaschen und leeren Getränkedosen, die im Wasser schwammen. Überhaupt ist das Thema Umweltschutz in Ägypten kein Thema. Egal wo man geht und steht, gibt es Berge von leeren Plastikflaschen und anderem Müll. Lediglich in El Gouna war alles sauber, ja, fast steril. Trinkwasser gibt es in Ägypten nur in Plastikflaschen. Auf keinen Fall kann und sollte man Leitungswasser trinken.
Vom Strand zum nubischen Dorf ging es hoch mit einem Kamelritt. Leute, dass war nicht einfach die Balance auf dem Sattel zu halten und kostete viel Kraft. Das war Fitness für den ganzen Monat! Am Abend ging es dann wieder zurück nach Luxor mit einem Halt in Esna und Kom Ombo.
Die Nacht war alles andere als ruhig. Durch den plötzlichen Wasserabgang des Nils, war das erste Boot am Anlegeplatz in eine Schieflage gekommen. Nun mussten die anderen Boote, die parallel zum ersten Boot angelegt hatten, sich alle entfernen, damit das erste Boot sich wieder aufrichten konnte. Dadurch gab es viel Krach und Bootsmanöver.
Um 08:00 Uhr verliessen wir das Schiff und machten uns zu Fuss zum Tempel in Esna auf.
Der Tempel liegt mitten in der wunderschönen Stadt. Man vermutet noch mehrere Gebäude unter der Erde der Altstadt. Wenn ein Haus in der Altstadt geräumt wird, wird es abgerissen und man gräbt sich weiter in die Stadt hinein. Deutsche Archäologen kümmern sich um die Restaurierung der Farben im Tempelgebäude. Auch hier wieder, mehr Informationen mittels der eingefügten Links. Noch vor dem Mittagessen erfogte die Weiterfahrt nach Luxor zurück. In Esna wurde ein Stauwehr des Nil errichtet und das Schiff musste eine Schleuse passieren. Interessanter Vorgang. Während der Nacht legte das Schiff dann in Luxor an.
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